Die Seebrücke Münster startet am Mittwoch, dem 28. August 2019 ein Bürgerbegehren, um die Stadt Münster zum Sicheren Hafen zu machen.
Mit dieser Kampagne soll die Stadt dazu bewegt werden, sich zur zusätzlichen Aufnahme von im Mittelmeer aus Seenot geretteten Menschen bereitzuerklären. Gleichzeitig soll ein Zeichen gegen die tödliche Abschottungspolitik der EU gesetzt werden. Der Rat der Stadt Münster hat dies in der Vergangenheit bereits zweimal abgelehnt. „Fast 90 Städte und Kommunen in ganz Deutschland haben sich bereits zum Sicheren Hafen erklärt“, sagt Stephan Lütke Hüttmann von der Seebrücke Münster. „Ausgerechnet das weltoffene Münster ist immer noch nicht dabei. Wir glauben, dass die Bürger*innen dieser Stadt mehr können und wollen, als die Politik ihnen zutraut.“
Im Kontext der Seebrücken-Bewegung handelt es sich bundesweit um das erste Bürgerbegehren dieser Art. Angesichts der Lage auf dem Mittelmeer sieht die Seebrücke Münster in der kommunalen Unterstützung geflüchteter Menschen ein wichtiges Signal für Humanität und Menschenrechte. Allein dieses Jahr sind dort nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehr als 800 Menschen ums Leben gekommen.
Die SEEBRÜCKE ist eine breite soziale Bewegung, die sich mit über 100 Lokalgruppen bundesweit für sichere Fluchtwege und die kommunale Aufnahme von aus Seenot geretteten Menschen einsetzt. Seit Juni 2018 erklärten sich bereits 86 Städte und Gemeinden zu sogenannten Sicheren Häfen. Mitte Juni gründeten 13 dieser Kommunen das Bündnis „Städte Sicherer Häfen“. Es hat gemeinsam die Potsdamer Erklärung unterzeichnet, in der Bundesregierung und Innenministerium aufgefordert werden, den Weg für die Aufnahme von im Mittelmeer aus Seenot geretteten Menschen freizumachen.
Die Auftaktveranstaltung der Seebrücke Münster zum Bürgerbegehren findet Mittwoch, dem 28. August um 18:30 Uhr in der Trafostation, Schlaunstraße 15, statt.