Pressemitteilung zur Demonstration am 09. September 2020

Moria brennt! Evakuiert alle Lager!

Über 800 Menschen haben am vergangenen Mittwoch (09. September) auf dem Prinzipalmarkt gemeinsam für eine sofortige Evakuierung aller Geflüchtetenlager an der EU-Außengrenze demonstriert. Das Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesvos ist in der Nacht zu Mittwoch abgebrannt. Es war eine angekündigte Katastrophe – es war nur eine Frage der Zeit.

Monatelang wurde auf die katastrophale humanitäre Situation hingewiesen und vor der Gefahr durch Corona innerhalb dieser Lager gewarnt worden. Monatelang haben sich deutsche und europäische Politiker:innen ihrer Verantwortung zum Handeln entzogen. Letzte Woche war es so weit: Corona kam in Moria an und verbreitete sich schnell. Statt die Menschen zu evakuieren, sollte ein Zaum um das Lager gezogen und die Menschen zusammen mit der Seuche eingesperrt werden.

„Dieser Brand ist die Folge der rassistischen Politik der Abschottung und Einsperrung der EU-Staaten, die das Sterben von Menschen als Mittel in Kauf nehmen.“, sagte Paula Dubbert von der SEEBRÜCKE Münster. „Alleine in Deutschland haben sich über 170 Städte und Kommunen dazu bereit erklärt, deutlich mehr Geflüchtete aufzunehmen. Auch Münster könnte sofort 80 Menschen unterstützen.“

Die Wut und das Unverständnis darüber, dass es erst zu einem Brand in Moria kommen muss, damit wieder über eine allgemein bekannte Situation gesprochen wird, zeigte sich deutlich. So hieß es auch im letzten Redebeitrag: „Dies soll die letzte Demo sein, in der wir Politiker:innen zum Handeln auffordern. Die Lage ist zu ernst um noch geduldig zu sein. Und wenn sich die Politik jetzt nicht bewegt und handelt, dann werden wir das tun!“


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