Fahrrad-Demonstration am Samstag, 27. März, um 14.30 Uhr von der Windthorststraße am Bahnhof zur Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Münster, Albersloher Weg 450.
Ob auf den griechischen Inseln, auf dem Balkan oder in Münster: Menschen werden unter menschenverachtenden Bedingungen eingesperrt. Sie müssen mitten in Europa weitestgehend entrechtet leben. Das zeigen unter anderem auch die in der Stadtöffentlichkeit diskutierten Anschuldigungen gegen die Leitung der ZUE Münster.
Gegen das System von Ausgrenzung, Abschiebung, Abschottung!
Das europäische Grenzregime setzt auf Abschottung, Abschiebung und Ausgrenzung.
Der Zugang zum europäischen Asylrecht wird systematisch verhindert. Ob durch die mittlerweile bewaffnete EU-Grenzagentur Frontex und menschenrechtswidrige Abkommen mit Drittstaaten wie Libyen und der Türkei oder der Existenz von irregulären sowie staatlichen Lagern. Lager dienen als Mittel der Abschreckung, der Ausgrenzung und der Entmutigung. Diese Logik der Lager als Orte der systematischen Entrechtung und Ungewisseheit, setzt sich auch in der ZUE in der York-Kaserne in Münster Gremmendorf fort.
Die ZUE Münster ist ein Ort der Angst in einem rassistischen System.
Hier ist ein selbstbestimmtes Leben für geflüchtete Menschen schwer möglich. Das war schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie so und gilt inzwischen umso mehr. Während Münster sich im winterlichen Lockdown mit sozialem Abstand befindet, geschieht dies unter der Verdrängung und auf Kosten der Menschen hinter dem Stacheldraht der ZUE. Die Bewohner*innen sind gezwungen, weiter in Mehrbettzimmern zu schlafen und sich die Sammelduschen und sanitären Einrichtungen zu teilen.
Das sind die Bedingungen, die bereits überall im Land zu mehreren Infektionsausbrüchen in Sammelunterkünften geführt haben. Im Lager gibt es keine Privatsphäre, keine Rückzugmöglichkeiten. Es gibt rassistische Gewalt. Dazu kommen Beschäftigungsverbote, Residenzpflicht und die Aussetzung des Schulrechts. Und während der Zugang zu medizinischen und psychosozialen Angeboten verhindert wird, herrscht die beständige Angst, dass es bei der nächsten Leistungsausgabe oder in der nächsten Nacht zu einer Abschiebung kommen könnte. All dies betrifft die Bewohner*innen in der ZUE unmittelbar.
Menschenrechte dürfen keine Privilegien sein!
Sammellager dürfen keine Unterbringungsform für Menschen sein!
Egal ob auf dem Balkan, in Griechenland oder in Münster: Kämpfen wir gegen ihre rassistisch entmenschlichende Logik.
Gegen jede Abschiebung! Gegen jedes Lager!
Für eine menschenwürdige Unterbringung.
Für legale Aufnahmemöglichkeiten.
Für ein Bleiberecht für Alle!
Wir rufen alle, die sich mit diesen Zuständen nicht abfinden wollen, nicht abfinden können und nicht mehr abfinden werden, dazu auf, sich der Fahrrad-Demonstration am 27. Februar um 14.30 Uhr vom Bahnhof zur ZUE sowie der anschließenden Kundgebung an der ZUE anzuschließen.
Fordern wir zusammen eine menschengerechte, antirassistische und solidarische Gesellschaft – mit allen und für alle!
Und das fordern wir auch in Zukunft: Jeden 4. Samstag im Monat werden wir vor der ZUE sein, um gegen die Lagerzustände zu protestieren, sie sichtbar zu machen und um miteinander ins Gespräch zu kommen.
Wer nicht mit dem Fahrrad fahren kann oder möchte, kann mit den Linien 6 oder 8 bis zur Haltestelle „Gremmendorfer Weg“ fahren. Von dort sind es noch ein paar Hundert Meter stadtauswärts, dann seid ihr vor der ZUE.
Dafür könnt ihr entweder von der Startkundgebung mit Bussen ab „Ludgeriplatz“ zum Hauptbahnhof fahren und dort umsteigen, oder ihr begebt euch zur Haltestelle „Von-Steuben-Straße“ und steigt dort in die 6 oder 8