„[Geflüchtete] werden auch hier [in Münster] unsichtbar gemacht, unsichtbar, damit man sich für die unmenschlichen Folgen, die viele politische Entscheidungen haben – besonders Entscheidungen zu Abschiebungen – nicht rechtfertigen muss. Solch ein Verhalten ist feige!“
Um sich dieser Politik des Unsichtbarmachens, und der Isolation und Entrechtung Geflüchteter entgegenzustellen, hat die NoLager-Vernetzung am vergangenen Mittwoch (23. Juni 2021) die „Münster bekennt Farbe“-Wiese nahe des Aasees über den gesamten Tag mit einem Protestcamp besetzt. Wir stellen uns entschieden gegen das Einsperren von Geflüchteten in Lagern – in Transit-Staaten, an den EU-Außengrenzen genauso wie in Münster.
„Wir sehen es überall: Lager sind Orte, an denen Menschen eingesperrt, entrechtet und entmenschlicht werden. Lager sind Orte, wo Menschen, kurz leben sollen, doch oft lange bleiben müssen. Lager, sind Orte, wo viel zu viele Menschen leben auf viel zu wenig Platz. Lager sind Orte, wo Menschen ständig Angst haben müssen. Lager sind Orte, wo Abstand halten nicht möglich ist, Privatsphäre nicht existiert und Freiheit ein Traum ist. Lager brennen. Lager werden unsichtbar gemacht. Lager sind keine Orte für Menschen. KEINE LAGER MEHR. Nicht auf Lesbos, nicht auf Samos, an keiner EU-Außengrenze, nicht in Deutschland, nicht in NRW nicht in Münster! Keine Lager mehr.“